Ganz ohne ein bisschen Theorie geht es nicht. Daher in diesem Abschnitt nun das absolut notwendigste, was du als Gitarrist / Musiker über die Theorie wissen musst. Das Gute dabei ist: es ist wirklich nicht schwer und es hilft dir dabei, besser Gitarre zu spielen.

Die Ur-Tonleiter, die unserer Musik zu Grunde liegt, ist C-Dur. Sie besteht aus sieben Tönen, nämlich C, D, E, F, G, A, B*. Danach geht es wieder mit C weiter. Diese Töne werden auch Stammtöne genannt.

Die Dur-Tonleiter hat jeweils einen Halbtonschritt zwischen dem dritten und vierten, und dem siebten und achten Ton. Zwischen allen anderen Tönen ist es jeweils ein Ganztonschritt. Die Formel für eine Dur-Tonleiter lautet also:

GT – GT – HT – GT – GT – GT – HT

Ich habe ja gerade schon das Wort „Formel“ erwähnt, und in der Tat handelt es sich hierbei um eine feste und unerschütterliche Formel für eine Dur-Tonleiter. Wenn sieben Töne in diesem Abstand zueinander stehen, dann handelt es sich um eine Dur-Tonleiter.

Da wir ja mindestens sieben verschiedene Töne haben, liegt der Verdacht nahe, dass es auch mehr als eine Dur-Tonleiter gibt. Wenn es dann auch noch eine eigene Formel für Dur-Tonleitern gibt, dann wird der Verdacht zur Gewissheit. Damit sind wir auch beim nächsten Thema: Versetzungszeichen.

Es gibt zwei verschiedene Versetzungszeichen. Das eine erhöht den Ton vor dem es steht um einen Halbton, das andere erniedrigt den Ton vor dem es steht um einen Halbton. Das erste Zeichen ist „#“, das zweite Zeichen ist ein „b“. Die Töne ändern dann auch ihre Bezeichnung. Wird ein # verwendet, wird ein –is an den Ton angehangen, kommt das b zum Einsatz, erhält der Ton den Zusatz –es. Die Töne A und E werden beim erniedrigen allerdings zu AS und ES, nicht etwa zu AES und EES.

Es kommen nie beide Versetzungszeichen in einer Dur-Tonleiter vor, sondern immer nur ein Typ von Versetzungszeichen.

Durch die Versetzungszeichen kommt auch die „enharmonische Verwechslung“ ins Spiel. So sind die Töne Dis und Es identisch miteinander. Die Bezeichnung ergibt sich aus dem harmonischen Kontext, in dem sie stehen.

Übung

Schnapp dir alle anderen Stammtöne außer C und bilde auf jedem nach der Dur-Formel die entsprechende Dur-Tonleiter.

Hinweis zur Übung

Denk daran, dass du Töne erhöhen und erniedrigen kannst! Auch auf erhöhten und erniedrigten Tönen kannst du eine Dur-Tonleiter bilden.

Tu dir selbst einen Gefallen, und versuche nicht zu schummeln.

* Wenn du dich wunderst, dass der Ton H nicht vorkommt: es gibt für diesen Ton zwei verschiedene Schreibweisen. Die in Deutschland gebräuchliche ist H, die international übliche Bezeichnung dagegen B. Die Ursache dafür ist ein Schreibfehler, den ein Mönch im Mittelalter gemacht haben soll, dieser hat anstelle des b ein h gelesen und so übernommen. Durch andere Abschriften hat sich der Fehler verbreitet und sich so durchgesetzt. Ich verwende hier allerdings die internationale Schreibweise.

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